Donau bei Aholfing

Name der Arbeitsgemeinschaft  


OAG Unterer Inn und Untere Salzach

Betreutes Gebiet   


Der Inn von der Mündung in Passau bis zur Staustufe Neuötting (etwa 90 Flusskilometer), die untere Salzach von der Mündung bis Flusskilometer 37,5 und einige Nebenflüsse des Inn sowie - mit etwas geringerer Intensität - das Umland.

Charakteristik und Ornithologische Bedeutung des Gebietes   


Große Stauräume am unteren Inn, die nach dem Einstau in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts tiefe Seen mit idealen Bedingungen für Tauchenten waren, haben sich nach Verfüllung mit Feinsediment zu flachen, inselreichen Auenlebensräumen mit weiten Altwasserzonen und langen Uferlinien mit rasch fortschreitender Sukzession entwickelt. An der Salzach gibt es auch noch interessante Fließstrecken.

Zu sehen ist im Gebiet ein breites, der jeweiligen Jahreszeit entsprechendes Spektrum vor allem der ans Wasser und an die Au gebundenen Vogelarten. Bemerkenswert ist eine beachtliche Population von bis zu 50 Brutpaaren der Brandgans, eine gemischte Reiher-Brutkolonie und ganz aktuell die erste Brut eines Seeadlers am unteren Inn im Jahr 2009.

Aktivitäten   


Zählungen entlang des gesamten Flusses ohne gesonderte Betrachtung der Landesgrenzen;

Sammlung der Daten der flächendeckend durchgeführten Mittmonatszählungen zwischen September und April sowie sämtlicher Streudaten, Brut- und Durchzugsdaten in einer Datenbank (Ornithologische Datenbank Unterer Inn). Diese Datensammlung enthält derzeit etwa 70 000 Datensätze aus den regelmäßigen Mittmonatszählungen seit 1968 (mit einer kleinen Lücke Mitte der 1980er Jahre) sowie etwa 180 000 weitere Datensätze, die im Rahmen von "Zwischenzählungen" und Zufallsbeobachtungen gesammelt und dokumentiert wurden.

Kontaktperson & Anschrift   


Karl Billinger, Vormarkt Nonsbach 75, A-4982 Obernberg am Inn; k.billinger[at]eduhi.at
Helgard Reichholf-Riehm, Römerweg 17, D-94072 Bad Füssing
Franz Segieth, Obere Bachstraße, D-94148 Kirchham


Mitglieder und Struktur der Arbeitsgemeinschaft:


Zu den gut 50 Feldornithologen, die sich regelmäßig an den Zählungen beteiligen, kommen noch einmal etwa 50 hinzu, die in unregelmäßigen Abständen das Gebiet besuchen (beispielsweise auch während Urlaubs- oder Kuraufenthalten im Bäderdreieck Bad Füssing/Bad Birnbach/Bad Griesbach) und ihre Daten und Protokolle zur Verfügung stellen.

Zu einer vereinsmäßigen Organisierung unserer Gruppe kam es nie. Viele der Mitarbeiter waren aber an der Gründung der Zoologischen Gesellschaft Braunau, Oberösterreich, beteiligt und sind teilweise in deren Vorstand tätig. Die Wasservogelzähler wollten sich immer ihre "Freiheit" bewahren, haben dabei aber ein beeindruckend dichtes Beobachtungsnetz über etwa 130 Flusskilometer am unteren Inn und an der unteren Salzach geknüpft.

Allgemeine & zusammenfassende Literatur zum Gebiet   


  • Moning, C., & C. Wagner (2005): Vögel beobachten in Süddeutschland. - Franckh-Kosmos, Stuttgart


Ausgewählte Fachpublikationen zum Gebiet   


  • Reichholf-Riehm, H. (1990): Zusammenstellung naturkundlicher Literatur über den Unteren Inn. Zool. Gesellschaft Braunau, S. 352.
  • Reichholf, J. (1994): 25 Jahre Wasservogelzählung am unteren Inn. - Mitteilungen der Zoologischen Gesellschaft Braunau Bd.6 (1), S. 1-92.
  • Segieth, F., u.a. (1997): Vogelarten im Gebiet des Unteren Inn - Beobachtungen bis März 1997. - Mitteilungen der Zoologischen Gesellschaft Braunau Bd. 7. (1), S. 25-36.
  • Reichholf, J. (2000): Veränderungen in Vorkommen und Häufigkeit der Brutvögel am unteren Inn: I. Abnahmen und Verluste seit 1960. - Mitt. Zool. Ges. Braunau 7, S. 271- 292.
  • Segieth, F. (2009): Avifaunistischer Jahresbericht vom Unteren Inn 2007.- Mitt. Zool. Ges. Braunau 9, Nr.5: 311 - 328.
  • Reichholf, J. (2009): 40 Jahre "Mitteilungen der Zoologischen Gesellschaft Braunau" Eine Betrachtung zu Inhalt und Entwicklung. Mitt. Zool. Ges. Braunau 9, S. 301-308.