Willkommen bei Otus e.V.

Aktuelles aus den Jahren 2008 bis 2010

Einflug von weißköpfigen Schwanzmeisen nach Mitteleuropa

Schwanzmeise Ismaninger Speichersee M, 10.11.2010, Friedrich Renner

Nachdem bereits im Herbst größere Zahlen von weißköpfigen Schwanzmeisen Aegithalos caudatus caudatus im Baltikum, in den Niederlanden und in Norddeutschland bemerkt wurden, kommt es seit Oktober auch zu Nachweisen im südlichen Mitteleuropa, etwa in Bayern oder der Schweiz.
Während weißköpfige Schwanzmeisen in Bayern auch unter den Brutvögeln vorkommen und im Winter regelmäßig gemischte Trupps aus weißköpfigen und streifenköpfigen Vögeln auftreten, ist die Situation derzeit völlig anders, da auch Trupps von ausschließlich weißköpfigen Schwanzmeisen gesehen werden, was auf eine tatsächliche Herkunft der Vögel aus dem Brutgebiet von caudatus hindeutet.
Schwanzmeisen der Unterart caudatus sind nicht nur eine weißköpfige Ausgabe unserer Schwanzmeisen, sondern unterscheiden sich noch durch eine Reihe weiterer Merkmale von unseren Brutvögeln: Schneeweißer Kopf mit scharfem Kontrast zum schwarzen Nacken und Mantel, typische Vögel außerdem zumeist mit komplett weißer Unterseite, lediglich an den Flanken rosa, weiße Schulterfedern mit schwachem Rosaton, sowie Armschwingen und Schirmfedern mit breiten weißen Säumen (Schirmfedern gelegentlich auch komplett weiß).
Da bisher aus Bayern keine sicheren Nachweise von caudatus vorliegen, bittet die Bayerische Avifaunistische Kommission darum, dass Beobachtungsdaten von Trupps weißköpfiger Individuen mit einer kurzen Beschreibung der Vögel übermittelt werden, idealerweise mit Fotos, auf denen die oben genannten Merkmale erkannt werden können.
Zum aktuellen Einflug von weißköpfigen Schwanzmeisen in der Schweiz findet man hier ein paar weitere Angaben.
© Otus e.V., 26.11.2010

OTUS Heft 2 ist da!


Auf 80 Seiten ist OTUS Heft 2 mit über 70 Fotos und zahlreichen weiteren Abbildungen durchgehend farbig gestaltet. Zehn Beiträge sind enthalten, darunter:


Steinhühner in den Allgäuer Alpen
Weißbart- und Weißflügel-Seeschwalben in Bayern
Blauracke im Murnauer Moos
Neue Nachweise von Rotflügel- und Schwarzflügel-Brachschwalben
Steinrötel außerhalb der Alpen
Mornellregenpfeifer in Unterfranken
Seltene Vogelarten in Bayern 2008 & 2009


Wer mehr über den Inhalt und Bezugsmöglichkeiten wissen möchte, findet die nötigen Informationen hier.
© Otus e. V. , 24.10.2010

OTUS-Vortragsabend am 20.11.2010 in Freising

Am Samstag, den 20.11.2010, veranstalten wir ab 16:30 h einen Vortragsabend im Sitzungssaal der Bayerischen Landesanstalt für Wald- und Forstwirtschaft (Am Hochanger 11, D-85354 Freising). Vorgesehen sind folgende Vorträge:

Volker Salewski
Vogelzug über der Sahara


Hermann Rank
Federn als Bestimmungshilfe - Einführung in die Gefiederkunde mit Schwerpunkt Greifvögel und Eulen


Axel Bräunlich
Mongolenhäher, Reliktmöwe, Amsel, Grünfink & Co: Drei Jahre Mongolei


Über zahlreiche Zuhörer würden die Vortragenden und wir uns sehr freuen!

So finden Sie zum Sitzungssaal der LWF:
Google-Karte der LWF mit Hinweisen zur Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln
Anreise mit dem PKW: Anfahrt über Hohenbachernstraße, rechts in „Am Hochanger“ einbiegen (parallel den Berg rauf). Nach Rechtskurve befinden sich rechts und links zahlreiche Parkplätze, hier parken. Anschließend 150 m Richtung Norden zu Fuß weiter zum nächstgelegenen Gebäude auf der linken Seite. Der Eingang zum Saal befindet sich hinter dem Haupteingang auf der linken Seite. © Otus e. V., 12.10.2010

Farbberingung von Brachvögeln in Bayern

Seit 2010 werden im Königsauer Moos in Niederbayern junge Brachvögel farbberingt. Das Projekt mit dem Titel „Populationsbiologie des Großen Brachvogels im unteren Isartal“ soll mindestens fünf Jahre laufen. Die Brachvögel werden mit einem weißen Ring mit schwarzem Code am rechten Bein über dem Intertarsalgelenk beringt. Weitere Informationen sowie die Kontaktadressen zur Meldung von Ringablesungen findet man hier.













© Otus e. V., 29.09.2010

Attraktive Tagung an vogelkundlich attraktivem Ort: DO-G tagt aus Anlass des 100. Geburtstages der Vogelwarte Helgoland auf Helgoland!

Die 143. Jahresversammlung der Deutschen Ornithologen-Gesellschaft (DO-G) findet anlässlich des 100. Geburtstages der Vogelwarte Helgoland auf Einladung des Institutes für Vogelforschung „Vogelwarte Helgoland“ in der Zeit von Mittwoch, 29. September (Anreisetag) bis Sonntag, 3. Oktober 2010 in der Nordseehalle auf der Insel Helgoland statt. Die lokale Organisation der Tagung liegt in den Händen eines Teams um Dr. Ommo Hüppop. Das Schwerpunktthema des Tagungsprogramms wird „Vogelzug“ sein. Auch in diesem Jahr findet wieder ein Symposium in Kooperation mit dem Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA) statt. Beginn und Ende der Tagung orientieren sich am Schiffsverkehr mit dem Festland. Während der Tagung werden Besichtigungen des Fanggartens angeboten. Die Anmeldung erfolgt vor Ort im Tagungsbüro. Am Montag, den 4. Oktober ab 9.00 Uhr werden geführte Exkursionen über die Insel, zur Düne, zum Ökolabor und zum Aquarium (je bis zu 30 Teilnehmer) angeboten, die vor Ort im Tagungsbüro gebucht werden können. Es fallen für diese Exkursionen nur geringe Teilnahmegebühren an.
Aktuelle Informationen zur DO-G insgesamt und zur Jahresversammlung sind auch im Internet unter www.do-g.de zu finden. Dort steht auch das komplette Tagungsprogramm nebst Anmeldeunterlagen als pdf-Datei zum Download zur Verfügung. Die Geschäftsführung der DO-G weist darauf hin, dass die Teilnehmerkapazität durch ein geringeres Platzangebot (als üblich) in der Nordseehalle begrenzt ist. Es wird daher um rasche Anmeldung gebeten.







© DO-G, 22.07.2010

Aufruf - Schwarzstorch-Erfassung 2010 in Bayern

Schwarzstorch  Chiemsee TS, 11.08.2007, Jörg Langenberg

Schwarzstörche sind nach den letzten Erkenntnissen mit 60 bis 70 Brutpaaren in Bayern heimisch. In den letzten Jahren häufen sich Beobachtungsmeldungen aus ganz Bayern, insbesondere aus bisher kaum besiedelten Gebieten wie Mittelfranken oder dem Voralpenraum. Es wird vermutet, dass sich der Bestand, ausgehend von Ostbayern inzwischen über fast ganz Bayern ausgebreitet hat. Um Schutzbemühungen, wie Sicherung der Neststandorte und Schutz vor Stromtod besser umsetzen zu können, will der Landesbund für Vogelschutz (LBV) in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft Seltene Brutvögel (AGSB) 2010 eine flächendeckende Erfassung des Schwarzstorchbestandes in Bayern durchführen. Weitere Informationen hierzu und wie Sie Ihre Beobachtungen melden können finden sie hier. © Otus e. V., 14.06.2010

Birdrace des Dachverbands Deutscher Avifaunisten am 08. Mai.

Am kommenden Samstag, den 08. Mai, findet das 7. deutschlandweite Birdrace des Dachverbands Deutscher Avifaunisten DDA statt. Von 114 Anmeldungen stammen bisher lediglich drei aus Bayern. Kurzentschlossene können sich noch bis zum Samstag mit einem drei- bis fünfköpfigen Team unter www.dda-web.de anmelden.

© Otus e. V., 06.05.2010

Ornithologische Arbeitsgemeinschaften in Bayern

Ab sofort haben alle Ornithologischen Arbeitsgemeinschaften und Arbeitskreise in Bayern die Möglichkeit, ihre Gebiete sowie die jeweiligen Tätigkeiten auf www.otus-bayern.de zu präsentieren. Übersichtlich werden hier Informationen zur Bedeutung der Gebiete, die wichtigsten Publikationen, Angaben zu regelmäßig stattfindenden Treffen sowie Kontaktpersonen aufgeführt. Sofern vorhanden werden auch Statuslisten oder Jahresberichte eingebunden.
Momentan präsentieren sich bereits sechs bayerische Arbeitsgemeinschaften in der OAGs-Rubrik und weitere werden bald folgen. Für den Ammersee findet man hier auch die sehr informativen Jahresberichte (Ornithologischen Rundbriefe) für 2008 und ganz aktuell auch für 2009 als pdf-Dokumente.



© Otus e. V., 28.03.2010

Raufußbussarde auf dem Rückzug

Raufußbussard Altmühlwiesen WUG, Februar 2010, Markus Römhild

Nach den ersten Beobachtungen von Raufußbussarden im Januar 2010 stieg die Anzahl der Nachweise im Februar stark an und erreichte in der zweiten Monatshälfte das Maximum. Im Anschluss an die Schönwetterphase Ende Februar, die offenbar von vielen Bussarden zum Abzug genutzt wurde, gelangen bisher nur zwei weitere Nachweise. © Otus e. V., 09.03.2010

Noch immer viele Raufußbussarde in Bayern

Raufußbussard Altmühlwiesen WUG, Februar 2010, Markus Römhild

Der letzte große Einflug von Raufußbussarden nach Süddeutschland fand vor über 20 Jahren im Kältewinter 1986/87 statt. Mittlerweile liegen für den aktuellen Winter Nachweise aus 19 bayerischen Kreisen vor (AN, DLG, DON, EI, FFB, GZ, HO, KT, LA, LIF, NES, NM, RH, RO, SW, TS, WM, WÜ & WUG). Besonders bemerkenswert sind mindestens zwölf verschiedene Individuen, die am 20./21.02. zwischen Ornbau AN und Treuchtlingen WUG auf einer Strecke von ca. 30 km festgestellt werden konnten. Weitere Raufußbussarde harren der Entdeckung und man sollte mit der Suche besser nicht bis zum nächsten Kältewinter warten...© OTUS e. V. , 07.03.2010

Viele Raufußbussarde in Bayern

Durch den schneereichen Winter in Norddeutschland wurden in der zweiten Winterhälfte einige Raufußbussarde nach Bayern getrieben. Ansammlungen von bis zu 5 Individuen wurde bereits gemeldet und bisher liegen Nachweise aus folgenden Kreisen vor: DON, KT, LA, RH, SW & WUG. Bei gezielter Suche sind sicher noch weitere Individuen zu finden. Bitte teilen Sie alle Beobachtungen in der VIB-Mailingliste mit, so dass dieser bemerkenswerte Einflug gut dokumentiert werden kann. © Otus e. V., 16.02.2010

Berghänfling und Taigabirkenzeisig: Raritäten oder übersehene Wintergäste?

Berghänfling  Helgoland, Oktober 2007. Heiko Schmaljohann

Zum aktuellen Vorkommen von Berghänfling und Taigabirkenzeisig in Bayern ist wenig bekannt. Der Berghänfling stand nicht einmal auf der zuletzt publizierten Meldeliste der BAK, da bis vor kurzem keine dokumentierte oder belegte Beobachtung aus den letzten Jahrzehnten bekannt war. Auch über das Auftreten des Taigabirkenzeisigs lässt sich momentan nur spekulieren. Vermutlich erscheint er regelmäßig und in manchen Wintern auch in größeren Trupps in Bayern, die sichere Unterscheidung vom Alpenbirkenzeisig ist jedoch schwierig und bei Einzelvögeln oft unmöglich.
Mehr zu diesem Thema und Hinweise wie Sie als Beobachter oder Fotograf dazu beitragen können, den Status von Berghänfling und Taigabirkenzeisig in Bayern zu klären, finden Sie unter Aufrufe.
© Otus e. V., 13.01.2010

Das erste Heft ist da

Die erste Ausgabe der Zeitschrift OTUS konnte rechtzeitig zum Vortragsabend in Freising fertiggestellt und dort bereits an die zahlreich erschienenen Mitglieder und weitere Interessierte verteilt werden. Im Laufe der nächsten Tage erhalten alle übrigen Mitglieder das Heft auf dem Postweg.

Auf 80 Seiten ist OTUS mit über 70 Fotos und weiteren Abbildungen durchgehend farbig gestaltet. Zehn Beiträge sind enthalten, darunter ein Geleitwort von Einhard Bezzel, ein Beitrag der Arbeitsgemeinschaft Seltene Brutvögel über Neozoen und wiederangesiedelte Brutvögel in Bayern sowie der 4. Bericht der Bayerischen Avifaunistischen Kommission über Seltene Vogelarten in Bayern im Zeitraum 2001-07.

Wer mehr über den Inhalt und Bezugsmöglichkeiten wissen möchte, findet die nötigen Informationen hier.
© Otus e.V., 11.11.2009

Gute Resonanz auf Vortragsabend in Freising

Zur ersten öffentlichen Vortragsveranstaltung am vergangenen Samstag, dem 7. November 2009, konnte Otus e.V. über 50 interessierte Besucher in Freising begrüßen. Diese bekamen ein abwechslungsreiches und interessantes Vortragsprogramm geboten.

Dr. Johannes Wahl vom Dachverband deutscher Avifaunisten zeigte im ersten Vortrag auf, welche beeindruckenden Fortschritte Vogelmonitoring und Avifaunistik in Deutschland in den letzten Jahrzehnten gemacht haben. Vorbei sind die Zeiten grober Rasterkartierungen, unser Wissen zur Verbreitung und Dynamik der Vogelwelt in Deutschland wird immer genauer und detaillierter.

Welche vielschichtigen und interessanten Aussagen selbst einfache, aber über lange Jahre durchgeführte Erfassungen der Vögel direkt vor der eigenen Haustür (in diesem Falle v.a. der Vogelwarte in Garmisch-Partenkirchen) erlauben, führte Dr. Einhard Bezzel dem Publikum eindrucksvoll und kurzweilig vor Augen.

Für einen stimmungsvollen Ausklang sorgte schließlich Christoph Moning mit einem Bildervortrag über den Oman. Es gelang ihm mit seinen fantastischen Bildern zu Landschaft, Kultur und natürlich zur Vogelwelt dieses Wüstenstaates die Zuhörer zu fesseln und zum Träumen anzuregen.
© Otus e.V., 10.11.2009

OTUS-Vortragsabend am 07.11.2009 in Freising

Am Samstag, den 07.11.2009, veranstalten wir ab 16:30 h einen Vortragsabend im Sitzungssaal der Bayerischen Landesanstalt für Wald- und Forstwirtschaft (Am Hochanger 11, D-85354 Freising). Vorgesehen sind folgende Vorträge:

Dr. Einhard Bezzel:
Spannend wie am ersten Tag - 42 Jahre Vogelbeobachtung vor der Haustür

Dr. Johannes Wahl (Dachverband Deutscher Avifaunisten):
Avifaunistik in Deutschland, aktuelle Ergebnisse und Zukunftsperspektive

Christoph Moning:
Bildervortrag Oman

Über zahlreiche Zuhörer würden die Vortragenden und wir uns sehr freuen!

So finden Sie zum Sitzungssaal der LWF:
Google-Karte der LWF mit Hinweisen zur Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln
Anreise mit dem PKW: Anfahrt über Hohenbachernstraße, rechts in „Am Hochanger“ einbiegen (parallel den Berg rauf). Nach Rechtskurve befinden sich rechts und links zahlreiche Parkplätze, hier parken. Anschließend 150 m Richtung Norden zu Fuß weiter zum nächstgelegenen Gebäude auf der linken Seite. Der Eingang zum Saal befindet sich hinter dem Haupteingang auf der linken Seite. © Otus e. V., 03.10.2009

Jahresbericht 2006 der AGSB erschienen

Brandaktuell ist nun der zweite Jahresberichts (2006) der Arbeitsgemeinschaft Seltene Brutvögel in Bayern AGSB erschienen. Der Bericht wurde in Kooperation von DDA, LBV, LfU-Staatliche Vogelschutzwarte, OG Bayern und Otus e.V. erstellt und steht ab sofort hier zur Verfügung.


© Otus e. V., 10.08.2009

Schwarzflügel-Brachschwalbe in Bayern

Schwarzflügel-Brachschwalbe Kochelseemoos TÖL 04.08.2009 Ingo Weiß

.Am 04.08.2009 wurde im Kochelseemoos TÖL eine Schwarzflügel-Brachschwalbe entdeckt und fotografiert. In den letzten 40 Jahren gelang nur eine weitere Beobachtung (1997) und zum ersten Mal wurde diese Art zweifelsfrei (fotografisch) für Bayern dokumentiert. Jetzt fehlt eigentlich nur noch eine Orientbrachschwalbe, um 2009 endgültig zum bayerischen Brachschwalben-Jahr ausrufen zu können... © Otus e. V. , 05.08.2009

Daten zu Seeadler-Beobachtungen gesucht

Der LBV sucht alle Daten über Beobachtungen von Seeadlern aus Bayern (Bruten, Überwinterer, durchziehende Adler) der letzten Jahre. Anhand der Daten sollen Energieversorungsunternehmen auf wichtige Regionen hingewiesen werden, damit dort schnell alle Überland-Leitungen gegen die Stromschlag-Gefahr für die Vögel gesichert werden können.
Alle Daten bitte an seeadler@otus-bayern.de senden. Die Angaben werden an den LBV weitergeleitet.
Die Sicherung der Überland-Leitungen ist nicht nur für den Schutz von Seeadlern wichtig, sondern sie kommt auch vielen anderen Arten zu Gute, etwa dem Uhu, Milanen, Störchen oder Bussarden.
© Otus e. V., 21.07.2009

Bericht über den Status häufiger Brutvogelarten in Europa erschienen

The State of Europe's Common Birds 2008 stellt für den Zeitraum von 1980 bis 2006 die Bestandstrends von 135 in Europa häufigen Brutvogelarten dar und wurde im Juni 2009 vom European Bird Census Council veröffentlicht. Als pdf-Datei ist der Bericht auf der Webseite des DDA zu finden. © Otus e. V., 20.07.2009

Die Vögel Bayerns von Andreas Johannes Jäckel online

Das hätte sich der Alte Jäckel vermutlich auch nicht gedacht, dass sein "Die Vögel Bayerns" von 1891 mal für alle Welt online zur Verfügung stehen wird. Als 26 MB große pdf-Datei ist das Gesamtwerk hier zu finden. © Otus e. V., 20.07.2009

Zistensänger am Chiemsee - zweiter Nachweis für Bayern

Zistensänger  Grabenstätter Moos/Chiemsee TS 20.06.2009 Jörg Langenberg

Gesangsaufnahme:

Am 18.06.2009 wurde im Grabenstätter Moos am Chiemsee TS ein männlicher Zistensänger entdeckt. Der Vogel singt sehr intensiv und wurde in den letzten Tagen mehrfach beim Eintragen von Nistmaterial beobachtet. Nach dem Erstnachweis vor zwei Jahren (03.-04.07.2007) in den Loisach-Kochelsee-Mooren TÖL ist das erst der zweite Zistensänger in Bayern. © Otus e. V., 21.06.2009

Südliche Würger in Bayern

Rotkopfwürger  Sulzberg OA 20.06.2009 Wolfgang Einsiedler

Nach einer Beobachtung am 06.06. im Ampermoos FFB und einem wohl länger anwesenden Individuum Anfang Juni in der Kochelsee-Umgebung TÖL wurde nun am 20.06. bei Sulzberg OA bereits der dritte Rotkopfwürger in diesem Jahr in Bayern gesehen. Am 08.06. wurde auch in Österreich ein Rotkopfwürger entdeckt und in der Schweiz gelangen seit Ende April acht Beobachtungen, wohl alle abseits der letzten Brutplätze. Neben dieser Art tritt heuer auch der Schwarzstirnwürger gehäuft auf, mit mehreren Nachweisen in Österreich, der Schweiz und Deutschland. Am 30.05. wurde einer am Ammersee LL fotografiert. Vielleicht sind noch mehr Rotkopf- und Schwarzstirnwürger in Bayern unterwegs? © Otus e. V., 21.06.2009

Ungewöhnlicher Durchzug von Küstenseeschwalben im Frühjahr 2009

Küstenseeschwalbe  Altmühlsee WUG 30.05.2009 Markus Römhild

Im Frühjahr 2009 kam es in Bayern zu einem ungewöhnlich ausgeprägten Durchzug von Küstenseeschwalben. Neben einer neuen Maximazahl von gleich 9 Individuen gelangen noch weitere 18 Beobachtungen.
Alle bisher bekannt gewordenen Daten:

23.04.2009 Ammersee Südende LL 1Ind.
23.04.2009 Plessenteich NU 1 Ind.
30.04.2009 Schurrsee DLG 1 Ind.
01.05.2009 Aholfing/Donau SR 1 Ind.
01.05.2009 Illerstausee Kardorf MN 1 Ind.
08.05.2009 Gr. Brombachsee WUG 1 Ind.
09.05.2009 Förmitzspeicher HO 9 Ind.
10.05.2009 Großheubach MIL 1 Ind.
27.05.2009 Altmühlsee WUG 1 Ind.
27.05.2009 Bertoldsheimer See DON 1 Ind.
29.05.2009 Altmühlsee WUG 3 Ind.
29.05.2009 Illerstausee Kardorf MN 1 Ind.
30.05.2009 Altmühlsee WUG 4 Ind.
31.05.2009 Altmühlsee WUG 2 Ind.
06.06.2009 Ampermoos FFB 4 Ind.
07.06.2009 Seebruck/Chiemsee TS 1 Ind.
08.06.2009 Altmühlsee WUG 2 Ind.
16.06.2009 Eittinger Weiher ED 1 Ind.
19.06.2009 Förmitzspeicher HO 1 Ind.
© Otus e. V., 19.06.2009

Wieder eine Rotflügel-Brachschwalbe in Bayern

Rotflügel-Brachschwalbe  Plessenteich bei Neu-Ulm NU 11.06.2009 Tobias Epple

Nach dem Individuum bei Aholfing (26.04.-01.05.) wurde nun am 11.06. bei Neu-Ulm NU erneut eine Rotflügel-Brachschwalbe in Bayern entdeckt. Es gelangen auch Beobachtungen in Österreich und der Schweiz, so dass von einem kleinen Einflug auszugehen ist. © Otus e V., 16.06.2009

Sonderausstellung Lars Jonsson jetzt in Berchtesgaden

Wer die Ausstellung in München verpasst hat, hat nun vom 15.06.-26.07.2009 die Gelegenheit, die Sonderausstellung " Wo Himmel und Erde sich berühren" im Heimatmuseum Schloss Adelsheim in Berchtesgaden zu sehen. Weitere Informationen finden Sie hier. © Otus e. V., 15.06.2009

Rotflügel-Brachschwalbe an der ostbayerischen Donau, 07.05.2009

Rotflügel-Brachschwalbe Vom 26.04. bis 01.05.2009 hielt sich an der ostbayerischen Donau bei Aholfing, Lkr. Straubing-Bogen, eine Rotflügel-Brachschwalbe auf. Mit den dortigen Flachwasserzonen und den angrenzenden „Brachflächen“ (unbestellte Äcker) hat sie offenbar einen geeigneten Ort zum Verweilen gefunden. Während sie auf den Äckern oft längere Zeit ruhte und dann schwer zu entdecken war, jagte sie über den Wasserflächen im reißenden Flug nach Insekten.
Nach einer von der Deutschen Seltenheitenkommission anerkannten Beobachtungen aus dem Jahren 1987 und zwei weiteren aus 1990 ist dies erst der vierte Nachweis in Bayern seit 1977. Zudem handelt es sich offenbar um die erste fotografisch belegte Brachschwalbe für Bayern. Alle Beobachtungsdaten, Angaben zum genauen Beobachtungsort und weitere Bilder findet man unter Aktuelle Beobachtungen bzw. in der Galerie.
07.05.2009

Sonderausstellung Lars Jonsson vom 22.04. bis 08.06.2009 in München, 16.04.2009

Vom 22.04. bis 08.06.2009 findet im Deutschen Jagd- und Fischereimuseum in München eine Sonderausstellung des nicht nur unter Vogelbeobachtern berühmten Malers Lars Jonsson statt.
Weitere Informationen findet man unter Deutsches Jagd und Fischereimuseum

Neuerscheinung: Vögel beobachten in Ostdeutschland (2009: Kosmos-Verlag), 16.04.2009

cover Im Kosmos Verlag ist jetzt der lange erwartete Ostdeutschland-Band aus der Reihe „Vögel beobachten in Deutschland“ erschienen. Mit diesem dritten Band der beiden bayerischen Vogelbeobachter Christian Wagner und Christoph Moning ist die Reihe nun abgeschlossen.
„Vögel beobachten in Ostdeutschland“ ist wie die beiden anderen erfolgreichen Bände „Vögel beobachten in Süddeutschland“ und „Vögel beobachten in Norddeutschland“ aufgebaut. Die Autoren stellen darin die 103 besten Vogelbeobachtungsgebiete in Ostdeutschland vor. Sie geben für über 200 Arten präzise Beobachtungstipps und mehr als 180 genaue Gebietskarten ermöglichen das zielsichere Auffinden der Beobachtungsorte. Im Buch werden die artenreichsten Feuchtgebiete, spektakuläre Schauplätze für Adler, Kraniche und Gänse sowie Fundorte von Großtrappe, Bienenfresser oder Sperbergrasmücke dargestellt.
Dieses empfehlenswerte und für alle, die die Vogelwelt der Ostdeutschen Bundesländer erkunden möchten überaus hilfreiche Buch kostet 29.90 Euro.

Veränderungen in der Vogelwelt – Der Klimawandelindex, 27.03.2009

Vergleichbar mit dem Aktienindex hat nun ein europäisches Forscherteam der RSPB den sogenannten Klimawandelindex für Vögel entwickelt, mit dessen Hilfe die klimabedingten Veränderungen der europäischen Vogelwelt veranschaulicht werden sollen. Bestandsveränderungen, die mit entsprechenden Vorhersagen übereinstimmen, lassen den Index steigen, im umgekehrten Fall sinkt er. Seit Mitte der 1980er steigt der Index kontinuierlich und zeigt somit den zunehmenden Einfluss der Klimaerwärmung. Das Verhältnis der Vogelarten, die vom Klimawandel profitieren zu jenen, die negative Konsequenzen davontragen werden, beträgt in etwa 1:3. Dies verdeutlicht, dass wir in zunehmendem Maße mit gravierenden Veränderungen in der Artenzusammensetzung der europäischen Vogelwelt zu rechnen haben. Während Zaunammer, Seidensänger, Wiedehopf oder Pirol von den Veränderungen profitieren könnten, dürften beispielsweise Bekassine, Wiesenpieper, Weidenmeise, Kiebitz, Tannenhäher oder Kleinspecht zu den Verlierern der Klimaerwärmung zählen. Nähere Infos und Artikel zum Download sind unter www.dda-web.de zu finden. © Kilian Weixler, 27.03.2009

Otus e.V. beteiligt sich an Watvogel- und Möwenzählungen in Südkorea, 09.02.2009

Saundersmöwe
Saundersmöwe, Larus saundersi im 1. Winterkleid, Südkorea, Januar 2009 (Thomas Langenberg). - Diese wenig bekannte Möwe brütet ausschließlich im nördlichen Teil des Gelben Meeres, überwiegend in China und in kleiner Zahl auch in Korea. Sie ist vor allem durch Eindeichungen und Neulandgewinnung gefährdet, die in rasantem Tempo die ehemals riesigen Wattflächen des Gelben Meeres vernichten.

Zusammen mit Nial Moores, dem Direktor von Birds Korea (www.birdskorea.org) nahmen im Dezember und Januar mehrere Mitglieder von Otus e. V. an Watvogel- und Möwenzählungen in Südkorea teil. An insgesamt neun Tagen wurden etwa 20 Zählpunkte entlang der gesamten südkoreanischen Westküste aufgesucht und sämtliche Limikolen sowie ausgewählte Möwenarten gezählt, darunter insbesondere die seltene Reliktmöwe Larus relictus und die Saundersmöwe Larus saundersi. Diese beiden letztgenannten Möwenarten sind wie auch die meisten Limikolenarten zur Nahrungssuche auf ausgedehnte Wattflächen angewiesen. Inzwischen sind jedoch die einst riesigen Watten des Gelben Meeres, welches sich zwischen China und der Koreanischen Halbinsel erstreckt, zu einem großen Teil durch Eindeichungen und Neulandgewinnung verloren gegangen bzw. durch neue Projekte bedroht. Es ist zu erwarten, dass dieser großflächige Lebensraumverlust nicht nur die im Herbst und Frühjahr in großer Zahl auf dem Durchzug nach Australien und Südostasien bzw. auf ihrem Heimzug nach Sibirien rastenden Watvögel bedroht, sondern auch direkte Auswirkungen auf die Bestände der überwinternden Limikolen und Möwen hat. Umso wichtiger sind verlässliche Daten, die im Vergleich zu älteren Zählungen diese Veränderungen dokumentieren können.
Bei den Zählungen in diesem Winter konnten von einigen Arten international bedeutende Zahlen ermittelt werden. Bemerkenswert waren z. B. über 2000 Austernfischer Haematopus ostralegus der östlichen Form osculans, deren Weltbestand auf nur etwa 5-10.000 Individuen geschätzt wird. Sehr enttäuschend war hingegen das Zählergebnis für die Reliktmöwe. Nur ein einziger Vogel konnte beobachtet werden. Besser sah es mit der Saundersmöwe aus, von der insgesamt über 1800 Individuen erfasst werden konnten. Das entspricht etwa 25% des von Birdlife International geschätzten Weltbestandes ( http://www.birdlife.org/datazone/species/index.html?action=SpcHTMDetails.asp&sid=3243&m=0). Betrüblich stimmt allerdings der offenbar extrem geringe Bruterfolg dieser Art. So befand sich im Extremfall nur ein einziger Jungvogel in einem Trupp von 300 Saundersmöwen. © Sönke Tautz, 10.02.2009


Polarmöwe in Ungarn, 31.01.2008

Am 28.01.2009 wurde an der Donau in Ungarn eine Polarmöwe entdeckt, die sich dort bis zum 30.01. aufhielt. Bilder findet man unter www.birding.hu . Es handelt sich um den ersten Nachweis für Ungarn. Polarmöwen sind im südlichen Mitteleuropa extrem selten, so fehlen bis heute Nachweise aus Bayern, Baden-Württemberg und der Schweiz und für Österreich existiert bisher nur ein Nachweis aus dem vorletzten Jahrhundert. © Jörg Langenberg, 31.01.2009

4. Fassung der Roten Liste der Brutvögel Deutschlands erschienen, 28.01.2009

Als Kooperationsprodukt von NABU, DDA und DRV ist vor kurzem die 4. Fassung der Roten Liste der Brutvögel Deutschlands erschienen. Hierbei wurden die Vorkommen von 314 Brutvogelarten analysiert, wovon 260 als regelmäßige Brutvogelarten klassifiziert wurden (ohne Neozoen, Vermehrungsgäste und Arten mit unzureichender Datengrundlage). 110 dieser 260 regelmäßigen Brutvogelarten erhielten eine Statuszuweisung in der Roten Listen, was einem Anteil von 42,3% entspricht! Bodenbrüter, Großinsektenfresser und Langstreckenzieher sind hierbei am häufigsten gefährdet. Daneben wurde aber festgestellt, dass zunehmende auch Vogelarten der Normallandschaft betroffen sind. Die Kategorie „Vom Aussterben bedroht“ umfasst mit den Neuzugängen Schreiadler, Zwergseeschwalbe und Großer Brachvogel nun 30 Arten und hat damit einen neuen Höchststand erreicht. Erfreulich und als Erfolg des Arten- und Biotopschutzes zu sehen ist hingegen, dass Schwarzstorch, Wanderfalke, Seeadler und Uhu erstmals seit 1971 nicht mehr in der Roten Liste aufgeführt sind.
Die Neufassung der Roten Liste ist in Heft 44 der „Berichte zum Vogelschutz“ erschienen und kann zum Preis von 15 € (bzw. 11 € im Abo) über den Landesbund für Vogelschutz, Artenschutzreferat, Eisvogelweg 1, D-91161 Hilpoltstein, bzv@lbv.de bezogen werden. © Kilian Weixler, 28.01.2009

Einflug von Dreizehenmöwen ins südliche Mitteleuropa, 26.01.2009

Dreizehenmöwe Die Orkantiefs Joris und Klaus, die am Freitag und Samstag den 23. bzw. 24.01.2009 über Spanien und Frankreich hinwegfegten, verdrifteten erstmals seit vielen Jahren wieder eine größerer Anzahl von Dreizehenmöwen ins mitteleuropäische Binnenland. Beachtlich ist vor allem die Zahl der Nachweise in der Schweiz (www.chclub300.ch/birdnews), am Bodensee und auch in Baden-Württemberg, wo teilweise Trupps mit über 10 Individuen beobachtet wurden. Leider wurden bereits am 25.01.2005 ettliche dieser Dreizehenmöwen tot aufgefunden, vielleicht ein Hinweis darauf, dass überwiegend geschwächte Vögel durch den Sturm verdriftet wurden. Einzelne Dreizehenmöwen gelangten diesmal auch bis nach Bayern, ganz im Gegensatz zum letzten großen Einflug in die Schweiz nach Orkan Lothar im Dezember 1999. Am Chiemsee, am Starnberger See sowie am Ammersee und an der ostbayerischen Donau gelangen Nachweise von mindestens 5 Individuen, wobei es sich offenbar ausschließlich um Altvögel handelte. Auch die nächsten Tage könnte es lohnend sein, nach Dreizehnmöwen Ausschau zu halten, die dann nach Möglichkeit auch an die Bayerische Avifaunistische Kommission (BAK) gemeldet werden sollten. © Sönke Tautz, 26.01.2009

Merkwürdiger Prachttaucher in Oberbayern, 22.01.2009

Prachttaucher Vom 02.-04.01.2009 hielt sich ein aberrant gefärbter Prachttaucher auf dem Simssee RO auf (F. Fischer). Wohl dieser Vogel wurde am 18.01.2009 dann auf dem Tegernsee MB beobachtet (W. Hiller). Oberflächlich betrachtet erinnert das Gefieder durch den dunklen Kopf/Hals sowie die teils weißen Rückenfedern („Würfelzucker“) an das Prachtkleid, doch fällt der Vogel insgesamt deutlich zu dunkel aus (auffallend vor allem an Hals/Brust). Spekulation bleibt die Ursache für diese Mischung aus Prachtkleidansätzen und dunkler Färbung. © Jörg Langenberg, 22.01.2009

Nachweis eines adulten Gelbschnabeltauchers am Ismaninger Speichersee, 25.12.2008

Gemeinsam mit zwei Prachttauchern rastete am 21.12.2008 ein adulter Gelbschnabeltaucher auf dem Ostbecken des Ismaninger Speichersees bei München. Es dürfte sich um den ersten Nachweis eine adulten Gelbschnabeltauchers handeln – wohl alle bisherigen Beobachtungen in Bayern betrafen Vögel im 1. bzw. 2. Kalenderjahr. Eine Belegaufnahme befindet sich in der Galerie. © Jörg Langenberg, 25.12.2008

Aktuelle Liste der Brutvögel Bayerns jetzt auf otus-bayern.de, 20.12.2008

Aktuelle Bestandsangaben und Trends zu allen Brutvögeln Bayerns wurde von der Arbeitsgemeinschaft Seltene Brutvögel in Bayern (AGSB) in einer übersichtlichen Liste zusammengetragen. Die Liste ist ab sofort hier auf der Otus-Webseite zu finden: http://www.otus-bayern.de/brutvogelliste.php . © Kilian Weixler, 20.12.2008

Meerstrandläufer am Chiemsee – Erster belegter Nachweis für Bayern! 03.12.2008

Am 30.11.2008 wurde bei Schalchen am Chiemsee TS (47.932217 N, 12.469482 E) ein Meerstrandläufer im ersten Winterkleid entdeckt und fotografiert. Einige Bilder findet man auf der Webseite des Entdeckers: http://www.hstocker.de/showthumbs.php?Unk_ID=9 . Bei Meldung an und anschließender Anerkennung durch die BAK würde es sich um den ersten belegten Nachweis für Bayern handeln. In diesem Zusammenhang sind weitere sehr zeitnahe Nachweise von Meerstandläufern im ersten Winterkleid aus dem südlichen Mitteleuropa interessant, nämlich vom 29.11.2008 vom Bodensee bei Kesswil, Schweiz, (bei Anerkennung siebter Nachweis für die Schweiz) und vom 14.11.2008 vom Plattensee, Ungarn (bei Anerkennung zweiter ungarischer Nachweis nach einem Individuum von 1820!) Bilder dieser Vögel findet man unter:
Schweiz
http://www.chclub300.ch/gallery/schweizgallery/selten/index.php
Ungarn
http://www.birding.hu/galeria.do?tipus=0&method=page&page=4
http://www.birding.hu/galeria.do?tipus=0&method=page&page=3

Ein Vergleich der drei Vögel zeigt, dass sie sich zwar sehr ähnlich sehen – aber dennoch in Gefiederdetails und der Schnabelfärbung unterschiedlich ausfallen, sodass es sich um drei verschiedene Individuen gehandelt hat. © Jörg Langenberg, 03.12.2008


Ungewöhnlich starker Kranichzug im Oktober/November in Österreich und Bayern, 27.11.2008

Ab der letzten Oktoberdekade kam es zu einem ungewöhnlich starken Durchzug von Kranichen in Österreich, der sich ab Anfang November vor allem auch in Oberbayern bemerkbar machte. Eine erste Zusammenstellung der zahlreichen Daten für Österreich findet man unter: http://www.club300.at/node/14511

In der VIB-Mailingliste wurden bisher folgende Beobachtungen für Bayern mitgeteilt:

03.11. Icking/Isar TÖL, mehrere Trupps (C. Haass)
04.11. Schonstett/RO, Trupp (G. Sieberth)
05.11. Obernacher Moos/Staffelsee GAP, 10 Ind. (Siegfried Weid)
07.11. Obernacher Moos/Staffelsee GAP, 23 Ind. (Thomas Guggemoos)
07.11. Kolbermoor/RO, 35 Ind. (V. Rakowski)
08.11. Erlwiesfilz nördl. Wessobrunn WM, ca. 10 Ind. (Beobachter?)
09.11. Staffelsteiner Baggersee LIF, 13 Ind. (M. Bäumler)
10.11. Landshut LA, 50 Ind. (K. Mooser, H. Naneder)
11.11. München-Thalkirchen M, 100 Ind. (T. Laqua)
13.11. München Großhadern M, 40 Ind. (G. Mandl)
13.11. Eckental-Eschenau ERH, nachts ziehend (G. Heid)
16.11. Chiemsee-Südufer TS, 27 Ind. (A. Görgen)
17.11. Krailling STA, 65 Ind. (P. Brützel)
17.11. Gräfelfing M, 40 Ind. (Frau Siegner)
17.11. München Giesing M, 20 Ind.(K.-H. Gleixner)
17.11. Förmitzspeicher HO, 2 Ind. (R. Bayer)
18.11. Weyarn MB, 110 Ind. (J. Günther)

© Jörg Langenberg, 27.11.2008


Aktuelle kommentierte Artenliste für Ungarn erschienen, 17.11.2008

Kürzlich erschienen ist „An Annotated List of the Birds of Hungary“ in Form eines 280 Seiten starken Buchs. Die Liste ist konsequent zweisprachig (Ungarisch/Englisch) und wurde vom ungarischen BirdLife-Partner MME (http://www.mme.hu) herausgegeben. Es handelt sich tatsächlich „nur“ um eine kommentierte Artenliste, schmückendes Beiwerk, wie Kartendarstellungen, Abbildungen oder Diagramme ist nicht enthalten. Der Bearbeitungsstand ist aktuell, auch einige Daten aus 2008 sind noch enthalten. Zu den Brutvögeln findet man Angaben zum aktuellen Brutbestand sowie zur Bestandsentwicklung, zu den Zugvögeln Angaben zur Phänologie und Seltenheiten sind mit den Einzeldaten der Beobachtungen aufgeführt. Bemerkenswert sind die zahlreichen Ergänzungen der ungarischen Landes-Artenliste in den letzten 10 Jahren. Darunter sind z. B. eine beachtliche Reihe von amerikanischen Limikolen zu finden, wie Prärie-Goldregenpfeifer (2), Sandstrand- (2), Weißbürzel- (2), Baird- (3) und Bindenstrandläufer (1) oder sogar der Prärieläufer (1) (in Klammern die Anzahl der Nachweise). Diese Arten wurden alle in Bayern noch nicht nachgewiesen, verdeutlichen aber das Potential.
Wer sich aktuell über den Stand der ungarischen Vogelwelt informieren will, sollte dieses Buch erwerben. Der Preis liegt derzeit (wechselkursabhängig) bei ca. 20 € (inkl. Versand). Zu ordern direkt per E-Mail bei mme@mme.hu .
© Jörg Langenberg, 17.11.2008

Estnischer Schelladler mit Satelliten-Transmitter wandert durch Bayern, 12.11.2008

Ein juveniler estnischer Schelladler wanderte Mitte Oktober 2008 durch Bayern, was mittels eines Satelliten-Transmitters gezeigt werden konnte. Der auf den Namen Tõnn getaufte Adler startete seine Reise vom Brutplatz in der Läänemaa Provinz (westliches Estland) am 25.09., wanderte gemächlich über die baltischen Staaten sowie die russische Exklave, dann weiter durch Polen und schließlich nach Deutschland und hielt sich am 18./19.10. in der Nähe von Bamberg auf. Mittlerweile befindet sich Tõnn in Frankreich. Die komplette Reiseroute und zusätzliche Informationen findet man unter:
http://www.looduskalender.ee/en/

Seit 1980 liegen nur drei Nachweise von Schelladlern aus Bayern vor: Ein juveniler Schelladler wurde Mitte November 1991 in der Oberpfalz erlegt – ein auch heute noch durchaus nicht ungewöhnliches Schicksal für ziehende Greifvögel - am 26.04.1998 zog ein (sub-) adulter Vogel in der Nähe von Würzburg durch und am 24.10.2007 rastete ein juveniler Schelladler am Ammersee.
Westliche Schelladler überwintern hauptsächlich in Vorderasien sowie im nördlichen Ostafrika, in geringerer Zahl aber auch in Kleinasien sowie in Süd- und Westeuropa. Überwinterungen in Mitteleuropa kommen gelegentlich vor, so z. B. von 1996-2004 in der Schweiz oder von November 2006 bis Februar 2007 in Dänemark. Vor allem die in Spanien und in der Camargue/Frankreich überwinternden Vögel sind Kandidaten für eine Bayernüberquerung.
In diesem Zusammenhang ist noch der Fall eines juvenilen Schell- x Schreiadler-Hybriden interessant, der 2005 bei Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern erbrütet wurde. Dieser ebenfalls mit einem Satelliten-Transmitter ausgestattet Adler erreichte Bayern am 08./09.10.2005 und durchquerte bemerkenswerterweise die Alpen anschließend in Richtung Italien. Dieser Fall wurde publiziert in (zu finden unter http://www.b-u-meyburg.de/main.html): Meyburg, B.U., & C. Meyburg (2007): Post-fledging behavior and outward migration of a hybrid Greater x Lesser Spotted Eagle (Aquila clanga x A. pomarina). – J. Raptor Res. 41 (2): 165-170.
© Jörg Langenberg, 12.11.2008


Heringsmöwe „Herry“ überwintert wieder am Chiemsee, 09.11.2008

Heringsmoewe Seit dem Winter 2004/05 überwintert „Herry“, eine adulte Heringsmöwe der Unterart graellsii/intermedius am Chiemsee und ist seit dem 26.10.2008 wieder vor Ort. Tagsüber hält sich Herry oft im Bereich des Autobahnrastplatzes am Südufer des Sees auf und ist an einem ungewöhnlichen Mauserverlauf zu erkennen: Während westliche Heringsmöwen (graellsii/intermedius) üblicherweise die Handschwingenmauser im November beenden, schloss Herry die Erneuerung des Großgefieders in den letzten Jahren erst nach Ende Januar ab, und erinnert in diesem Punkt (aber nur in diesem) an östliche Heringsmöwen-Taxa (fuscus/heuglini). Aktuell sind die Handschwingen HS1-6 vermausert (Stand Anfang Nov. 2008). Die Daten der bisherigen Überwinterungen sind: 30.12.2004-31.3.2005, 14.01.-18.03.2006, 5.11.2006-20.01.2007 & 24.11.2007-15.12.2007.
©Jörg Langenberg, 09.11.2008