Arbeitsgemeinschaft Seltene Brutvögel

Arbeitsgemeinschaft Seltene Brutvögel

Die Arbeitsgemeinschaft Seltene Brutvögel (AGSB) wurde 2005 mit dem Ziel gegründet, Streudaten von in Bayern selten brütenden Vogelarten zusammenzutragen und sie im Sinne von Avifaunistik und Naturschutz einzusetzen. Die gesammelten Daten stehen bei Bedarf Behörden, Naturschutzverbänden und wissenschaftlichen Auswertungen zur Verfügung. Mit dem Aufbau eines längerfristigen Monitorings sollen darüber hinaus auch Projekte wie die Aktualisierung der Roten Listen, Brutvogelatlanten (z.B. ADEBAR) oder Schutzprogramme unterstützt werden. In diesen Vorhaben wird die AGSB vom Bayerischen Landesamt für Umwelt – Staatliche Vogelschutzwarte (LfU), der Ornithologischen Gesellschaft in Bayern e.V. (OG Bayern), dem Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA), dem Landesbund für Vogelschutz (LBV) und Otus e.V. unterstützt. In regelmäßig erscheinenden Berichten werden die Ergebnisse der Datensammlung veröffentlicht. Hierbei wird beispielsweise auf aktuelle Bestandsentwicklungen, Gefährdungen, Datenlücken oder bestehende Projekte hingewiesen. Aus Schutzgründen wird hierbei jedoch bei sensiblen und kritischen Arten (z.B. Wiedehopf, Bienenfresser, Schwarzstorch) auf eine punktgenaue Darstellung verzichtet und Angaben lediglich auf Landkreis- oder Regierungsbezirksebene gemacht. Die in der Datenbank punktgenau hinterlegten Daten werden streng vertraulich behandelt und stehen lediglich im Bedarfsfall Naturschutzbehörden und einschlägigen Naturschutzverbänden zur Verfügung.

Zur Definition einer seltenen Brutvogelart

Als seltene Brutvogelart definiert die AGSB Vogelarten, die in Bayern mit maximal ca. 100 Paaren brüten. Dieser Wert ist jedoch lediglich als grober Richtwert zu verstehen. Um Bestandsschwankungen und negativen Bestandstrends Rechnung zu tragen, werden auch Arten behandelt, deren Bestand diesen Wert teilweise deutlich überschreitet. So werden auch Arten erfasst, über deren Bestandssituation nur unzureichende Datengrundlagen vorhanden sind (z.B. Schlagschwirl). Bei einigen vornehmlich alpin verbreiteten Arten sind Bruten und Bruthinweise ausschließlich aus Gebieten außerhalb der Alpen oder / und des Bayerischen Waldes erwünscht. Ergänzt wurde die Liste außerdem durch Arten, die zwar in Bayern z.T. sehr deutlich über der 100 Brutpaar-Grenze liegen, jedoch bundesweit von großem Interesse sind und vom DDA im Rahmen des nationalen Monitorings abgefragt werden sowie Arten, die im Brennpunkt naturschutzpolitischer Interessen stehen (z.B. Kormoran).

Meldeliste (Stand 2018):

Nandu, Schwarzschwan, Kanadagans, Weißwangengans, Streifengans, Schwanengans, Nilgans, Brandgans, Rostgans, Brautente, Mandarinente, Pfeifente, Spießente, Knäkente, Löffelente, Kolbenente, Moorente, Eiderente, Schellente, Gänsesäger (nur nördlich der Donau), Steinhuhn, Haselhuhn (außerhalb der Alpen und des Bayerischen Walds), Birkhuhn (außerhalb der Alpen), Auerhuhn (außerhalb der Alpen und des bayerischen Waldes), Rothalstaucher, Kormoran, Rohrdommel, Zwergdommel, Nachtreiher, Purpurreiher, Seidenreiher, Weißstorch, Fischadler, Steinadler, Kornweihe, Seeadler, Rotfußfalke, Wanderfalke, Kranich, Tüpfelsumpfhuhn, Stelzenläufer, Säbelschnäbler, Uferschnepfe, Flussuferläufer, Rotschenkel, Grünschenkel, Waldwasserläufer, Kampfläufer, Schwarzkopfmöwe, Sturmmöwe, Heringsmöwe, Silbermöwe, Steppenmöwe, Mittelmeermöwe, Weißbart-Seeschwalbe, Rosenköpfchen, Wellensittich, Mönchssittich, Sumpfohreule, Uhu, Habichtskauz, Bienenfresser, Wiedehopf, Alpensegler, Dreizehenspecht (außerhalb der Alpen und des Bayerischen Waldes), Weißrückenspecht (außerhalb der Alpen), Raubwürger, Haubenlerche, Felsenschwalbe, Bartmeise, Schlagschwirl, Sperbergrasmücke, Ringdrossel (außerhalb der Alpen), Rotdrossel, Zwergschnäpper (außerhalb der Alpen und des Bayerischen Waldes), Steinrötel, Steinschmätzer, Brachpieper, Bergpieper (außerhalb der Alpen), Zitronenstelze, Karmingimpel, Sonnenvogel, Hirtenmaina, Zippammer, Zaunammer.

Weitere Informationen: AGSB-Meldeliste 2018 und artspezifische Kriterien zur Wertung der Bestandsgrößen (Pdf, Auszug aus dem AGSB-Bericht 2016-2017).

Meldung von Daten

Für die Meldung Ihrer Daten stehen nachstehend Meldebögen zum Download zur Verfügung, welche entweder ausgedruckt und per Post verschickt werden können oder am Computer ausgefüllt und per E-Mail versandt werden können. Ebenso sind auch Mini-Avi Dateien oder Excel-Dateien, aus denen die relevanten Informationen hervorgehen, willkommen. Neben Angaben zum Brutstatus (möglicherweise, wahrscheinlich oder sicher brüten) sind auch Informationen zum Brutverlauf (z.B. Ankunft im Brutgebiet, Nestbau, Schlupf der Jungen oder Gründe für Brutaufgaben) von Interesse. Bei Arten, die in manchen Gebieten relativ häufig sind, können auch Dichteangaben gemacht werden. Da für die Berichte aussagekräftiges oder einfach nur ästhetisches Fotomaterial aus Bayern Verwendung finden soll, ist die Einreichung von Fotos und sonstigen Belegen (z.B. Tonbandaufnahmen) sehr willkommen. Selbstverständlich sollten Fotos nur dann erbracht werden, wenn dadurch die Vogelarten nicht gestört werden. Die ethischen und gesetzlichen Vorgaben haben hierbei selbstverständlich oberste Priorität!

Meldebogen PDF Format

Meldebogen RTF Format (u.a. für Microsoft Word und OpenOffice)

Bitte senden Sie Ihre Meldungen seltener Brutvögel sowie entsprechendes Fotomaterial an:

AG Seltene Brutvögel
Kilian Weixler
Kalvarienberg 17
D-87444 Waltenhofen
E-Mail: AGSB@otus-bayern.de